Lughnasadh
Lughnasadh, auch als Lammas, das Schnitterfest oder Brotfest bekannt, markiert den Beginn der Erntezeit und ist ein Fest der Dankbarkeit und Fülle. Der Name des Festes, der aus dem irisch-gälischen stammt, bedeutet "Gedenken an Lugh" – ein Tribut an den strahlenden Sonnengott Lugh, einen der höchsten keltischen Götter. Als Sohn der Göttin Dana und ein Meister aller Künste – Samildánach genannt – verkörpert Lugh eine vielseitige, mystische Kraft. Er ist nicht nur Krieger und Heiler, sondern auch Schutzpatron der schöpferischen und musischen Talente.
Lugh, der "Helle" und "Scheinende", repräsentiert die Macht und das Licht, das die Erde in der Zeit der Ernte erfüllt. Dieses Fest ehrt seinen Einfluss auf die Natur und die Gemeinschaft, während die ersten Früchte der Arbeit eingebracht werden. Große Städte wie Lyon, London und Leiden tragen noch immer Anklänge seines Namens, verwoben mit dem keltischen Erbe und der Bedeutung von "dun" – Festung.
Lughnasadh ist eine Gelegenheit, die Verbindung zwischen Mensch und Natur, die Balance von Licht und Dunkelheit sowie die Rhythmik des Lebens zu feiern. Es ist eine Zeit des Teilens, der Dankbarkeit und des Zusammenkommens, in der wir die Reichtümer der Erde und die Gaben der Götter würdigen.
Lughnasadh markiert den Beginn des Herbstes. Es findet am 1. August statt, einem Datum, das international vereinbart wurde, oder am 8. Vollmond nach Yule - so wie es die Kelten wahrscheinlich taten.
Da der keltische Tag mit dem Sonnenuntergang begann, findet die Feier am Abend vor dem kalendarischen Datum statt.
Lughnasadh – Das Fest der Wandlung
Mit Lughnasadh beginnt die Reise von der glühenden Pracht des Sommers in die leisen Schatten des nahenden Winters. Es ist die Zeit der ersten Ernte, in der die Früchte von Licht und Wärme sichtbar werden. Die Erde, das urweibliche Prinzip, und die Sonne, der schöpferische Funke, haben zusammen Leben hervorgebracht – eine heilige Vereinigung, die wir in Dankbarkeit feiern.
Doch dieses Fest trägt auch eine ernste Note: Es markiert die Vergänglichkeit, den Übergang vom Überfluss zu einer Phase der Besinnung und Vorbereitung. Während ein Teil der Ernte bereits eingebracht wird, liegt die Verantwortung der vollen Einlagerung noch vor uns. Die dunklen Tage des Winters rücken unaufhaltsam näher.
Lughnasadh ist auch ein Moment der Erinnerung – ein Innehalten, um die Ahnen zu ehren und die Mühen derer, die vor uns kamen, zu würdigen. Alte Traditionen sahen das Schmücken von Gräbern vor, ein stilles Dankesritual, das die Verbindung zu den Zyklen von Leben, Tod und Erneuerung stärkte.
Im Zentrum dieses Festes steht der Erntegott, verkörpert durch den Grünen Mann, den Hüter des Wachstums und der Natur. Sein jährliches Opfer symbolisiert den Kreislauf des Lebens: Das Korn wird geschnitten, ein Teil davon verwandelt sich in Nahrung, ein anderer in Samen, um neues Leben zu schenken. Die Opfergabe steht für Transformation und die ewige Wiederkehr von Geburt, Tod und Erneuerung.
Mit Lughnasadh treten wir in eine magische Zeit des Wandels ein, die uns daran erinnert, sowohl die Früchte unserer Arbeit zu feiern als auch uns auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten. Es ist ein Moment, die Balance zu spüren – zwischen Licht und Schatten, Überfluss und Entbehrung, Ende und Neuanfang.
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Die Feier von Lughnasadh beinhaltet das rituelle Schneiden des ersten Getreides, wobei immer ein Teil des Korns den Göttern geopfert wurde, indem man es auf dem Feld beließ. Dann backte man das erste Brot, um gemeinsam in einem Ritual dieses zu essen.
Ein anderer Name, der für Lughnasadh verwendet wurde, ist "Lammas", von der alten Anglosaxon "hlaef-Masse" (Laib-Masse, wo der erste Laib Brot geweiht wurde), die sich zu den späteren mittelalterlichen englischen und schottischen "Lammas" entwickelte. Als solches wird es erstmals in alten angelsächsischen Chroniken schon 921 als "Fest der ersten Früchte" erwähnt. In einer landwirtschaftlichen Gesellschaft war der Beginn der Ernte eine natürliche Gelegenheit, um zu feiern und dem Göttlichen Dank für seine Gaben zu schenken.
Die Pflanzen von Lughnasadh sind jede Form von Getreide oder Mais, im weiteren Sinn jede Frucht von Feld und Garten. Auf den inneren Ebenen ist es der Beginn der Ernte von Früchten, die wir im Frühling ausgesät haben. Welche Dinge oder Projekte ernten wir gerade? Was würden wir gerne beenden, was wollen wir neu anfangen? Haben wir die Einsicht, dass für jede Ernte eine Vorbereitungszeit notwendig ist?
Die Essenz von Lughnasadh ist die Lebensfreude trotz des Wissens, dass dunklere Zeiten Einzug halten. Wir nehmen die wärmenden Strahlen der Sonne auf und speichern ihre Kraft für die Zeiten die kommen werden. Denn schon zu der Zeit, an der wir das nächste Fest feiern, Alban Elfed, wird es Herbst werden und die warmen Sommertage werden nur noch eine Erinnerung sein.
Natürlich ist Lughnasadh eine sehr gute Zeit, um den Göttern und den Erdgeistern Dank für ihre Segnungen und Gaben auszusprechen, die wir jetzt empfangen.